Wenn Kinder nicht schlafen, ist das für Familien eine enorme Belastung.
Und wenn dann bunte, süß schmeckende Melatonin-Gummibärchen frei verkäuflich in den Regalen stehen, fühlt sich das für viele Eltern wie ein Hoffnungsschimmer an. Doch was wie eine harmlose Hilfe aussieht, ist in Wahrheit ein gefährlicher Trend.
Der Schlafmarkt spielt mit der Erschöpfung junger Eltern
Eltern wünschen sich sehnlich, dass ihr Kind besser schläft. Doch anstatt echten Lösungen, werden immer häufiger hormonelle Präparate wie Melatonin als „sanfte Einschlafhilfe“ für Kinder vermarktet. Und das in Formen, die wie Süßigkeiten aussehen – bunt, weich, lecker.
Als Schlafberaterin, Mama und Expertin für kindliche Entwicklung macht mich das wütend.
Und traurig. Denn: Schlaf ist kein Mangel, den man auffüllen muss – sondern ein Prozess, den man liebevoll begleiten darf.
Stiftung Warentest sagt: Nicht empfehlenswert
In der Ausgabe Juni 2025 hat Stiftung Warentest vier frei verkäufliche Melatonin-Produkte für Kinder getestet – darunter Gummibärchen. Das Urteil: Keines ist empfehlenswert.
Warum?
Die Tester fanden:
- Überdosierung: Teils doppelt so viel Melatonin enthalten wie angegeben
- Mangelhafte Studienlage: Keine ausreichende Datenlage zu Langzeitwirkungen bei Kindern
- Täuschend harmlos: Optik wie Bonbons – mit echten Risiken
Die Risiken von rezeptfreiem Melatonin bei Kindern
1. Falsche Dosierung & Nebenwirkungen
In einem getesteten Produkt wurde 1,15 mg statt der deklarierten 0,5 mg Melatonin gemessen.
Dokumentierte Nebenwirkungen:
• Alpträume
• Kopfschmerzen
• Tagesmüdigkeit
• Koordinationsprobleme
2. Störung des natürlichen Schlafrhythmus
Melatonin steuert die innere Uhr – bei falscher Einnahme kann es diese aus dem Gleichgewicht bringen, statt beim Einschlafen zu helfen.
3. Fehlende Langzeitforschung
Was passiert mit kindlichem Hormonhaushalt, Entwicklung und Wachstum bei regelmäßiger Einnahme? – Wir wissen es (noch) nicht. Und genau das ist das Problem.
4. Verwechslungsgefahr mit Süßigkeiten
Bunte Gummibärchen mit Erdbeer- oder Traubengeschmack bergen ein Risiko: Kinder könnten sie versehentlich in zu hoher Menge einnehmen.
5. Offizielle Warnungen
Auch das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) rät dringend ab:
„Melatonin ist ein Hormon, kein Nahrungsergänzungsmittel für Kinder.“
Risiken: Tagesmüdigkeit, Kopfschmerzen, Autoimmunerkrankungen, ggf. Einfluss auf den Blutzuckerspiegel.
Warum ich das nicht akzeptieren will
Ich erlebe in meiner Arbeit täglich, wie Eltern an ihre Grenzen kommen.
Aber: Erschöpfung darf kein Geschäftsmodell sein.
Melatonin für Kinder ist keine Lösung – sondern eine gefährliche Symptombehandlung.
Denn es vermittelt: „Schlaf ist ein Problem, das man mit einem Mittel lösen kann.“
Doch Kinder müssen nicht „funktionieren“. Sie brauchen:
Was Kinder wirklich brauchen, um gut zu schlafen:
Sicherheit & Nähe – Kinder schlafen, wenn sie sich sicher fühlen
Verlässliche Routinen – keine starren Uhrzeiten, sondern Orientierung
Wertschätzung statt Druck – Schlaf ist keine Disziplin
Gesunde Schlafhygiene:
• Ruhiges, dunkles Schlafzimmer
• Kein Blaulicht vor dem Zubettgehen
• das passende Einschlafritual
Und wenn es alleine nicht geht: Holt euch Unterstützung.
Fazit: Finger weg von rezeptfreiem Melatonin bei Kindern!
- Melatonin ist ein Hormon – kein Bonbon.
- Der Markt spielt mit der Erschöpfung junger Familien.
- Schlaf ist Entwicklung – keine Leistung.
- Dein Kind braucht keine Tablette, sondern dich.
- Du bist keine schlechte Mama, wenn du Hilfe brauchst – du bist stark, weil du es erkennst.
Du brauchst Orientierung?
Wenn du spürst: „Ich kann nicht mehr. Wir brauchen einen neuen Weg.“
Dann lade ich dich herzlich ein, dich zu informieren.
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