Vielleicht kennst du das: Dein Baby oder Kleinkind ist eigentlich müde, aber sobald es Richtung Bett geht, ist plötzlich wieder volle Energie da. Oder das Zähneputzen wird zum Machtkampf, der Schlafanzug zur Akrobatik-Einheit.
Eine gut durchdachte Abendroutine kann helfen, den Übergang vom aktiven Tag in eine ruhige Nacht zu erleichtern. Feste Abläufe signalisieren deinem Kind, dass es Zeit zum Runterkommen ist – und genau das gibt ihm Sicherheit. In diesem Artikel erfährst du, wie du eine entspannte und effektive Abendroutine gestaltest.
Warum eine Abendroutine so wichtig ist
Babys und Kleinkinder lieben Wiederholungen – sie geben Orientierung und helfen, sich in der Welt zurechtzufinden. Eine wiederkehrende Routine vor dem Schlafen schenkt deinem Kind Verlässlichkeit und ein Gefühl von Kontrolle. Denn Einschlafen bedeutet Loslassen – und das fällt leichter, wenn vorher alles vertraut ist.
Die Bausteine einer entspannten Abendroutine
Jede Familie hat ihre eigenen Rituale, aber einige bewährte Elemente können den Schlaf deines Kindes positiv beeinflussen:
1. Ein sanfter Übergang in die Ruhe
Ein warmes Bad, eine kleine Massage oder einfach Kuschelzeit im Bett – all das hilft deinem Kind, sich auf die Nacht einzustimmen. Wichtig ist, eine ruhige Atmosphäre zu schaffen: gedimmtes Licht, eine beruhigende Stimme und langsame Bewegungen signalisieren, dass jetzt Schlafenszeit ist.
2. Praktische Dinge frühzeitig erledigen
Falls das Anziehen des Schlafanzugs oder das Zähneputzen gerade schwierig ist, hilft es, diese Dinge früher in die Routine zu integrieren. So hat dein Kind noch genügend Energie für Kooperation, ohne dass es direkt danach ins Bett „muss“.
3. Ruhige, angenehme Aktivitäten
Eine Geschichte lesen, gemeinsam ein Schlaflied singen oder einfach kuscheln – das alles hilft deinem Kind, sich zu entspannen. Achte darauf, dass die Geschichten nicht zu aufregend sind. Besonders bei älteren Kindern lohnt es sich, eine feste Regelung für die Anzahl der Bücher zu treffen, um Diskussionen zu vermeiden.
4. Ein klares Ende setzen
Damit die Routine nicht immer weiter hinausgezögert wird, ist ein deutlicher Abschluss hilfreich. Du kannst dein Kind aktiv einbinden:
- Licht ausmachen: Lass dein Kind selbst den Lichtschalter betätigen oder das Nachtlicht anschalten.
- Teddy ins Bett bringen: Vielleicht darf das Lieblingskuscheltier zuerst schlafen gehen und bekommt eine kleine Gute-Nacht-Geste.
- Ein fester Gute-Nacht-Spruch: Ein wiederkehrender Satz wie „Jetzt ist Schlafenszeit, ich bin in der Nähe“ gibt Sicherheit und signalisiert, dass der Tag nun endet.
Extratipp:
5. Weniger ist mehr – Warum eine Bezugsperson stabiler ist
Vielleicht wechseln sich Mama, Papa oder andere Bezugspersonen beim Ins-Bett-Bringen ab – und das ist auch völlig in Ordnung. Doch gerade für kleinere Kinder kann es beruhigend sein, wenn zumindest ein großer Teil der Routine an einem Tag von einer Person begleitet wird. Zu viele wechselnde Bezugspersonen während der Einschlafbegleitung können für Unruhe sorgen.
Fazit: Eine liebevolle Routine gibt Halt
- Je vorhersehbarer die Abendroutine, desto leichter fällt das Einschlafen.
- Binde dein Kind aktiv mit kleinen Entscheidungen ein – so fühlt es sich nicht „fremdbestimmt“.
- Plane genug Zeit ein, damit kein Stress entsteht – ein entspannter Abend führt zu einer ruhigeren Nacht.
Schlaf ist kein „Knopf“, den wir einfach drücken können – aber mit der richtigen Routine schaffen wir die besten Voraussetzungen für eine entspannte Nacht. Probiere aus, was für euch am besten funktioniert, und genieße die gemeinsamen Momente vor dem Schlafengehen!